Es färbte sich die Wiese grün
Und um die Hecken sah ich blühn
Tagtäglich sah ich neue Kräuter
Mild war die Luft, der Himmel heiter
Ich wußte nicht wie mir geschah
Und wie das wurde was ich sah
Und immer dunkler ward der Wald
Auch bunter Sänger Aufenthalt
Es drang mir bald auf allen Wegen
Ihr Klang in süßen Duft entgegen
Ich wußte nicht wie mir geschah
Und wie das wurde, was ich sah
Es quoll und trieb nun überall
Mit Leben Farben Duft und Schall
Sie schienen gern sich zu vereinen
Daß alles möchte lieblich scheinen
Ich wußte nicht wie mir geschah
Und wie das wurde was ich sah
So dacht ich ist ein Geist erwacht
Der alles so lebendig macht
Und der mit tausend schönen Waren
Und Blüten sich will offenbaren
Ich wußte nicht wie mir geschah
Und wie das wurde was ich sah
Vielleicht beginnt ein neues Reich
Der lockre Staub wird zum Gesträuch
Der Baum nimmt tierische Gebärden
Das Tier soll gar zum Menschen werden
Ich wußte nicht wie mir geschah
Und wie das wurde was ich sah
Wie ich so stand und bei mir sann
Ein mächtger Trieb in mir begann
Ein freundlich Mädchen kam gegangen
Und nahm mir jeden Sinn gefangen
Ich wußte nichtwie mir geschah
Und wie das wurd was ich sah
Sie ging vorbei ich grüßte sie
Sie dankte das vergeß ich nie
Ich mußte ihre Hand erfassen
Und Sie schien gern sie mir zu lassen
Ich wußte nicht wie mir geschah
Und wie das wurde was ich sah
Uns barg der Wald vor Sonnenschein
Das ist der Frühling fiel mir ein
Kurzum ich sah daß jetzt auf Erden
Die Menschen sollten Götter werden
Nun wußt ich wohl wie mir geschah
Und wie das wurde was ich sah
Novalis