Sonntag, 23. Juni 2013

Rainer Maria Rilke's Elegien


   
  Rainer Maria Rilke hat sich die Frage nach dem Sinn des Lebens und nach dem Sinn seines Lebens als Dichter gestellt. Die "Elegien" zeigen Antworten in der Form von poetischen Metaphern auf.

Nach dem Erscheinen der „Duineser Elegien“ 1923 verabredete Rainer Maria Rilke mit seinem Verleger Anton Kippenberg vom Insel Verlag erstmals eine umfassende Werkausgabe. Sie sollte alles enthalten, was Rilke dem Zentrum seines literarischen Werkes zurechnete. Die Sonette an Orpheus“, die „Duineser Elegien“ u.a., eine Auswahl bedeutender Prosaschriften und Erzählungen.



Das Erscheinen der Ausgabe hat Rilke selbst nicht mehr erlebt,

sie kam erst 1927, kurz nach seinem Tod, heraus.





Liberté, Égalité, Fraternité




Freiheit, Gleichheit, Solidarität 

Die Französische Revolution von 1789 bis 1799 gehört zu den folgenreichsten Ereignissen der neuzeitlichen europäischen Geschichte. Die Abschaffung des feudalabsolutistischen Ständestaats sowie die Propagierung und Umsetzung grundlegender Werte und Ideen der Aufklärung als Ziele der Französischen Revolution – das betrifft insbesondere die Menschenrechte – waren mitursächlich für tiefgreifende macht- und gesellschaftspolitische Veränderungen in ganz Europa und haben das moderne Demokratieverständnis entscheidend beeinflusst. Die heutige Französische Republik als liberal-demokratischer Verfassungsstaat westlicher Prägung stützt ihr Selbstverständnis unmittelbar auf die Errungenschaften der Französischen Revolution.





Unter Napoleon III. wurde Liberté, Égalité, Fraternité über 50 Jahre nach der Französischen Revolution zu deren Parole erklärt. Nachdem sie mehrmals in Frage gestellt worden war, setzte sie sich nach 1871 unter der Dritten Republik durch. Man verankerte sie in der Verfassung der Fünften Republik von 1958. Heute ist sie Teil des nationalen Erbes Frankreichs und praktisch an jedem Rathaus sowie anderen öffentlichen Gebäuden zu finden.
Die Begriffe „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“, die Fénelon Ende des 17. Jahrhunderts miteinander in Verbindung brachte, erlangten während der Phase der Aufklärung große Verbreitung.
Während der Französischen Revolution war „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ eine der zahlreichen Losungen, auf die man sich berief. In einer Rede über die Organisation der Nationalgarde sprach sich Maximilien de Robespierre im Dezember 1790 dafür aus, die Worte „Das französische Volk“ und „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ auf Flaggen und Uniformen zu schreiben; sein Vorhaben wurde jedoch nicht angenommen.
1793 begannen die Pariser folgende Worte auf ihre Hausfassaden zu schreiben: „Einheit, Unteilbarkeit der Republik; Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit oder der Tod“, was die Bewohner der anderen Städte rasch nachahmten. Sie wurden jedoch bald aufgefordert, den letzten Teil dieser Aufschrift zu entfernen, da er zu sehr an die Schreckensherrschaft erinnerte, bei der Zehntausende mit der Guillotine hingerichtet wurden.
Wie viele Symbole der Revolution geriet auch diese Devise unter dem Empire in Vergessenheit. Während der Revolution von 1848 wurde sie wieder aufgegriffen und erhielt nunmehr eine religiöse Komponente: die Priester feierten den Christus der Brüderlichkeit und segneten die Freiheitsbäume, die zu dieser Zeit gepflanzt wurden. Bei der Abfassung der Verfassung von 1848 wurde die Devise „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ zu einem „Grundsatz“ der Republik erhoben.
Vom Zweiten Empire gemieden, setzte sie sich schließlich unter der Dritten Republik durch. Es machte sich allerdings noch etwas Widerstand breit, selbst bei den anderen Anhängern der Republik: „Solidarität“ wurde zuweilen „Gleichheit“ vorgezogen, die eine soziale Nivellierung beinhaltete, während die christliche Konnotation der Brüderlichkeit nicht auf allgemeine Zustimmung stieß.
Anlässlich der Feierlichkeiten zum 14. Juli 1880 erschien die Devise wieder auf den Giebeln der öffentlichen Gebäude. Sie wurde in die Verfassungen von 1946 und 1958 aufgenommen und ist heute fester Bestandteil des nationalen Erbes Frankreichs. Sie ist auf den in Umlauf befindlichen Gegenständen zu lesen, wie beispielsweise auf den Geldmünzen oder den Briefmarken.
Der historische Wahlspruch „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ wird heute oftmals durch „Freiheit, Gleichheit, Solidarität“ oder „Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität“ ersetzt, beispielsweise im Grundsatzprogramm der SPD. Der Grund dafür ist, dass der Begriff der „Solidarität“ im Gegensatz zur „Brüderlichkeit“ geschlechtsneutral ist und Frauen mit einschließt.

Freiheit, Gleichheit, Solidarität -
Wo seit ihr geblieben?



* Freiheit führt das Volk by Eugène Delacroix *



Samstag, 22. Juni 2013

Engelbert Humperdinck



Evening Prayer 
(Engelbert Humperdinck)

When at night I go to sleep
Fourteen angels watch do keep
Two my head are guarding
Two my feet are guiding
Two are on my right hand
Two are on my left hand
Two who warmly cover
Two who o’er me hover
Two to whom ’tis given
To guide my steps to heaven

Sleeping sofly, then it seems
Heaven enters in my dreams;
Angels hover round me,
Whisp'ring they have found me;
Two are sweetly singing,
Two are garlands bringing,
Strewing me with roses
As my soul reposes.
God will not forsake me
When dawn at last will wake me.




Abends, will ich schlafen gehn,
vierzehn Englein um mich stehn: 
zwei zu meinen Häupten,
zwei zu meinen Füßen,
zwei zu meiner Rechten,
zwei zu meiner Linken,
zweie, die mich decken,
zweie, die mich wecken,
zweie die mich weisen zu Himmels
Paradeisen!



Engelbert Humperdinck wurde als Sohn eines Gymnasiallehrers und einer Kantorentochter in Siegburg geboren. Nach seinem Abitur am Paderborner Gymnasium Theodorianum studierte er ab 1872 Musik am Konservatorium der Stadt Köln. Für kurze Zeit arbeitete er als Kapellmeister am Kölner Stadttheater. Er überwarf sich aber mit der Leitung des Theaters und ging nach München, wo er ab 1877 als Kompositionsschüler von Josef Rheinberger und Franz Lachner an der königlichen Musikschule studierte. Humperdinck war als Student sehr erfolgreich. 1876 gewann er den Mozart-Preis der Stadt Frankfurt am Main, 1879 war er der erste Preisträger des Mendelssohn-Preises in Berlin, der ihm ein Stipendiat nach Italien brachte, wo er Richard Wagner traf. In Berlin wurde ihm 1881 auch der Meyerbeerpreis verliehen. Von 1880 an hatte er einen 1 1/2 jährigen Aufenthalt in der Villa Wahnfried als Assistent von Richard Wagner bei der Uraufführung des Parsifal (1882) in Bayreuth. Nach Wagners Tod wirkte er noch bis 1884 als musikalischer Assistent bei den Bayreuther Festspielen mit. Er unterrichtete auch Wagners Sohn Siegfried in Kompositionslehre. 

In Erscheinung trat er auch als Bearbeiter von Volksliedern für das sogenannte‚ Kaiserliederbuch‘, zunächst für das 1906 veröffentlichte Volksliederbuch für Männerchor. 1909 war er Herausgeber von Sang und Klang fürs Kinderherz, eine Sammlung der schönsten Kinderlieder, illustriert von Paul Hey.