
Schnee! Schnee! Der erste Schnee!
In großen wässrigen Flocken, dem Regen untermischt,
schlägt er an die Scheiben, grüßend wie ein alter Bekannter,
der aus weiter Ferne nach langer Abwesenheit zurückkommt.
Schnell springe ich auf und ans Fenster.
Welche Veränderung da draußen! Die Leute,
die eben noch mürrisch und unzufrieden mit sich und
der Welt umherschlichen, sehen jetzt ganz anders aus.
Gegen den Regen suchte jeder sich durch Mäntel und
Schirme auf alle Weise zu schützen, dem Schnee aber
kehrt man lustig und verwegen das Gesicht zu.
schlägt er an die Scheiben, grüßend wie ein alter Bekannter,
der aus weiter Ferne nach langer Abwesenheit zurückkommt.
Schnell springe ich auf und ans Fenster.
Welche Veränderung da draußen! Die Leute,
die eben noch mürrisch und unzufrieden mit sich und
der Welt umherschlichen, sehen jetzt ganz anders aus.
Gegen den Regen suchte jeder sich durch Mäntel und
Schirme auf alle Weise zu schützen, dem Schnee aber
kehrt man lustig und verwegen das Gesicht zu.
Der erste Schnee! Der erste Schnee...
An den Fenstern erscheinen lachende Kindergesichter,
kleine Händchen klatschen fröhlich zusammen,
welche Gedanken an weiße Dächer und grüne,
funkelnde Tannenbäume!
kleine Händchen klatschen fröhlich zusammen,
welche Gedanken an weiße Dächer und grüne,
funkelnde Tannenbäume!
Wie phantastisch die Sperlingsgasse in dem
wirbelnden, weißen Gestöber aussieht!
Wie die wasserholenden Dienstmädchen
am Brunnen kichern!
Der fatale Wind! Gehorsamster Diener,
Herr Professor Niepeguck! Auch im ersten Schnee?
Ärztliche Verordnung, brummt der Weise und
lächelt herauf zu mir, so gut es Würde und
Hypochondrie erlauben.
Herr Professor Niepeguck! Auch im ersten Schnee?
Ärztliche Verordnung, brummt der Weise und
lächelt herauf zu mir, so gut es Würde und
Hypochondrie erlauben.

Aus Wilhelm Rabe ( 1831 - 1910)
Die Chronik der Sperlinggasse