Sonntag, 22. September 2013

Der kleine Dichter



Der kleine Dichter

Sonntag vormittags im Kirchhof
bricht sich das Licht
in den weißen Kieselsteinen
läßt meine Augen blinzeln
und die Glocken
und die Glocken

das Papierknistern
wenn Großvater
für mich Schokolade auswickelt
die Hornhaut an den Händen
der Erwachsenen
die mir Tränen aus dem Gesicht streichen
ungeahnter Traum von Wirklichkeit
deine Wurzeln
führen
zu meiner Kinderseele


by Peter Gleixner
Aus dem Buch
Leben ist nicht genug






Leben wird dort enden wo es begann
Ein Fluß der in seine eigene Quelle fließt


Samstag, 21. September 2013

Heinrich Heine


Unvollkommenheit

Nichts ist vollkommen hier auf dieser Welt
Der Rose ist der Stachel beigesellt
Ich glaube gar die lieben holden Engel
Im Himmel droben sind nicht ohne Mängel

Der Tulpe fehlt der Duft.
Es heißt am Rhein -
Auch Ehrlich stahl einmal ein Ferkelschwein
Hätte Lucretia sich nicht erstochen
Sie wär vielleicht gekommen in die Wochen

Hässliche Füße hat der stolze Pfau            
Uns kann die amüsant geistreichste Frau
manchmal langweilen wie Henriade
Voltaires sogar wie Klopstocks Messiade.

Die bravste klügste Kuh kein spanisch weiß
Wie Maßmann kein Latein der Marmorsteiß
der Venus von Canova ist zu glatte
Wie Maßmanns Nase viel zu ärschig platte

Im süßen Lied ist oft ein saurer Reim
wie Bienenstachel steckt im Honigseim
Am Fuß verwundbar war der Sohn der Thetis
und Alexander Dumas ist ein Metis

Der strahlenreinste Stern am Himmelszelt
wenn er den Schnupfen kriegt herunterfällt
Der beste Apfelwein schmeckt nach der Tonne
und schwarze Flecken sieht man in der Sonne

Du bist verehrte Frau du selbst sogar
nicht fehlerfrei nicht aller Mängel bar
Du schaust mich an du fragst mich was dir fehle 
Ein Busen und im Busen eine Seele

Heinrich Heine




Donnerstag, 19. September 2013

Wie Goethe Schiller nicht helfen konnte..

* Schiller *

Es plagten einstmals höchste Nöte den Schiller 
Drum schrieb er an Goethe

Der Cotta will eine Ballade
 doch
irgendwie klingt sie noch fade 
Im Rhythmus schlecht - das Versmaß tönern 

Vielleicht könnt Ihr sie noch verschönern
Irgend was mit Glocken will er


Besten Gruß 
Ergebenst Schiller

* Goethe *

Als Goethe dieser Brief erreichte

Schillers Not sein Herz erweichte

Darum nahm er Papier und Feder
Von Glocken dichten kann doch jeder

Er schrieb - verwarf - begann von Neuem
Das Werk nahm keine gute Wendung
 und 
war nurmehr Papierverschwendung 



Das Schreiben wurde ihm zur Qual 
da kam Frau Vulpius in den Saal 
und 
fand ihn dumpf im Lehnstuhl hocken
Sein Blick fiel auf Christianens Glocken

Rasch war Schillers Werk vergessen

drum schrieb er ihm noch vor dem Essen

Hilfe bin ich Euch heut' keine

Ich bin beschäftigt, fragt doch Heine


* Heine *



Dienstag, 17. September 2013

Das Bild



Das Bild

Krankheit und Tod verlöschten längst die Funken
Des Feuers, das uns lohend einst umfing,
Der Augen Leuchten sanft und liebestrunken
Und jenen Mund, an dem mein Herz verging.

Was blieb von unsrer Küsse mächtigen Schauern,
von der Verzückung Rausch so stark und wild?
Ach meine arme Seele, du magst trauern!
Nichts blieb zurück, als ein verwischtes Bild,

Das stirbt wie ich, in Einsamkeit verborgen,
Und das die Zeit, der Greis voll böser Gunst,
Mit rauher Schillinge streift an jedem Morgen ...

Du düstrer Feind des Lebens und der Kunst,
Du sollst mir niemals im Gedächtnis morden
Sie, die mein Glück war, die mein Ruhm geworden!

Charles Baudelaire





Rainer Maria Rilke




Engellieder

Ich ließ meinen Engel lange nicht los,
und er verarmte mir in den Armen
und wurde klein, und ich wurde groß.
Und auf einmal war ich das Erbarmen, 
und er eine zitternde Bitte bloß.

Da habe ich ihm seinen Himmel gegeben,-
und er ließ mir das Nahe, daraus er entschwand;
er lernte das Schweben, ich lernte das Leben,
und wir haben langsam einander erkannt.

Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten,-
denn er muß meiner einsamen Nacht
nicht mehr die ängstlichen Hände halten-
seit mich mein Engel nicht mehr bewacht.

Hat auch mein Engel keine Pflichten mehr,
seit ihn mein strenger Tag vertrieb,
oft senkt er sehnend sein Gesicht her
und hat die Himmel nicht mehr lieb.

Er möchte wieder aus armen Tagen
über die Wälder rauschendem Ragen
meine blassen Gebete tragen
in die Heimat der Cherubim...

Rainer Maria Rilke






Hey du, mein liebes Mädchen



Hey du, mein liebes Mädchen,

freust du dich eigentlich über die Blumen,
die dir so viele bringen?

Und sag mir, hörst du die Kirchenglocken,
wenn sie am Morgen erklingen?

Siehst du die Sonne hinter den Hügeln versinken, und 
nimmst du es wahr, wenn wir dir zum Abschied winken?

Hörst du die Bäume leise rauschen,
spürst du den Wind?

Und sag mir, warst du schon erwachsen, 
oder noch ein bisschen Kind?

Du bist fort und sagtest keinem
" Aufwiedersehn."

Du gingst weg ohne zu lächeln, gingst ohne dich umzudrehn.

Wo bist du, geht es dir gut?

Ich kann es einfach nur nicht verstehn!
Sag, war es Zufall, musste es etwa geschehn?

Mein Gott, du fehlst uns allen hier so sehr,
Doch fast glaub ich, ich hab keine Tränen mehr.

Wir werden uns nie mehr so Wiedersehen wie wir uns kannten,
Du weisst schon, wie damals, als wir im Feld um die Wette rannten.

Es ist vorbei, und ich kann hier nur hilflos stehen.
und alles was mir bleibt, ist dein Bild in mir zu sehn.

So nimm dies als meinen letzten Gruß an dich.
Ade, bis irgendwann, ich vergesse dich nicht!

♥♥♥




Montag, 16. September 2013

Es kommt ein Zeitpunkt




Es kommt ein Zeitpunkt in deinem Leben,
an dem du realisierst wer dir wichtig ist,
wer es nie war und wer es immer sein wird.

So mach dir keine Gedanken über 
die Menschen aus deiner Vergangenheit,
denn es gibt einen Grund warum sie es nicht
in deine Zukunft geschafft haben.






Die Kindheit




Geborgenheit

Geborgenheit und Vertrauen
Geborgenheit basiert auf Vertrauen.

Vertrauen führt zur Zufriedenheit
Zufriedenheit führt zu innerem Gleichgewicht.

Das innere Gleichgewicht ist die Balance 
in der Seele und spiegelt sich in der Liebe wieder.

Die Liebe ist unser Lebenselixier
Ohne Liebe fühlen wir uns nicht geborgen,
nicht zufrieden, aus dem Gleichgewicht,
seelenlos und leer.

♥♥♥



Auch Erwachsene brauchen Geborgenheit
Sie ist der Grundstein unseres Glücks



Sonntag, 15. September 2013

Man muss nicht an Wunder glauben



Man muss nicht erst an Wunder glauben, 
um Engel zu verstehn. 
Such sie nicht mit deinen Augen, 
nur die Seele kann sie sehn.

Spür die Nähe ihrer Flügel,
denn sie wärmen deine Haut.
Jedem Menschen hier auf Erden
ist ein Engel anvertraut.

Sieh die Sonne ihrer Herzen,
und schließe sie in deines ein.
Damit wirst du in diesem Leben,
niemals ganz alleine sein.

Engel wollen garnicht fliegen,
nur an deiner Seite stehen.
Dich beschützen und dich lieben,
So musst du die Engel sehn.

♥♥♥



Möge dein Engel immer neben dir stehen!


Müssen wollen...




Ich müsste mal wieder
die Tanten einladen
die siebzig jährigen
alten Frauen


Ich will mal wieder
die Tanten einladen
die siebzig jährigen
einsamen Damen


ich habe mal wieder
die Tanten eingeladen
die siebzig jährigen
liebenswerten Menschen

Unbekannt






Freitag, 13. September 2013

Freitag der 13.te im Volksglauben


Der Freitag der 13. gilt im Volksglauben als ein Tag, an dem besonders viele Unglücke passieren. Dass Freitag der Dreizehnte so einen schlechten Ruf hat, ist unter anderem auf den christlichen Glauben zurückzuführen. 

* Leonardo da Vinci*

Freitags sind in der christlichen Tradition eine Menge unheilvolle Dinge geschehen. So sollen Adam und Eva an einem Freitag von der verbotenen Frucht gekostet haben, worauf sie Gott aus dem Paradies verstieß. 
Beim Abendmahl, das Jesus Christus mit seinen Jüngern eingenommen hatte, waren dreizehn Personen anwesend. Der 13. Gast war Judas Ischariot, der Jesus später an die Römer verriet und somit Schuld an seinem Tod hat.

An einem Freitag den 13.ten soll Jesus Christus von den Römern gekreuzigt worden sein.



Aber auch die Geschichte ist Schuld an dem schlechten Ruf dieses Tages. Am Freitag den 13. Oktober 1307 ließ der damalige König von Frankreich Philipp IV. genannt der Schöne, die so genannten Tempelritter in ganz Europa verhaften und später umbringen. Diese waren ein sehr wohlhabender christlicher Orden, dessen Angehörige gleichzeitig Mönche und kämpfende Ritter waren.


Der Glaube daran, dass an Freitagen schlechte Dinge geschehen und dass die Zahl 13 Unglück bringt, verbanden sich also im traditionellen Denken der Menschen zu der Legende des Unglückstages. Der Umstand, dass die Menschen schlechten Ereignissen an diesem Tag besonders viel Aufmerksamkeit schenken, verstärkt schließlich noch den Mythos vom Freitag dem Dreizehnten.
Die krankhafte Angst vor einem Freitag dem 13. wird Paraskavedekatriaphobie genannt. Dieses Phänomen kann im Einzelfall so weit führen, dass Betroffene Reisen und Termine absagen oder sich an einem Freitag, dem Dreizehnten, nicht aus dem Bett trauen.



Marc Chagall



Marc Chagall wird am 7. Juli 1887 in Liosno bei Wizebsk, Weißrussland in einer einfachen jüdischen Familie geboren. Er ist in seiner Familie das älteste von 9 Kindern.

Anfang-zwanzigjährig zieht er nach St. Petersburg um und wird 1908 Schüler des berühmten Malers, Bühnenbildners und Kostümdesigners Leo Bakst an der Swansewa-Schule.




Mit Hilfe eines Stipendiums fährt Marc Chagall 1910 nach Paris. Er richtet sich ein eigenes Atelier ein, und schließt Freundschaft mit anderen Künstlern wie Robert Delaunay, Guillaume Apollinaire und Fernand Léger. Die Werke von Henri Matisse und anderer Fauvisten wie die Werke Paul Gauguin und Vincent van Gogh faszinieren ihn stark. Durch Delauney eröffnete sich für ihn der Zugang zum Kubismus. 1911 und 1912 ist er mit jeweils einem Bild im Salon der Unabhängigen vertreten. Seine erste Einzelausstellung hält er in der Galerie Sturm in Berlin.




1914 verlässt Chagall Paris und reist zurück in sein Heimatland, wo er seine Geliebte Bella Rosenfeld heiratet. Mit ihr bekommt er 1916 die Tochter Ida. Chagall bleibt eine Weile in Russland. Zurzeit des ersten Weltkriegs sind die Grenzen geschlossen und er kann das Land nicht verlassen. Chagall nutzt seine Zeit in Russland und nimmt an vielen Ausstellungen teil. Er beteiligt sich an der ersten offiziellen Ausstellung der Revolutionskunst in Petrograd. Als ernannter Kommissar der bildenden Künste in Witebsk, gründet er dort 1918 eine Moderne Kunstschule. El Lissitzky und Kasimir Malewitsch arbeiten dort als Lehrer. Er verlässt die Akademie 1920 in Folge starker Auseinandersetzungen mit Malewitsch. Es folgte eine Zeit der materiellen Not für Chagall und seiner Familie. 1922 verließ er zusammen mit seiner Familie Russland endgültig.




Nach einem kurzen Besuch in Berlin reist Chagall weiter nach Paris. 1924 veranstaltet er in Paris seine erste Retrospektive. In den dreißiger Jahren besucht er Palästina, Spanien, Holland, Polen und Italien. 1933 organisierte die Kunsthalle Basel einer großen Retrospektive zu den Werken Chagalls.




Mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges emigriert Chagall in die USA. In Deutschland werden seine Bilder entweder verbrannt oder als entartete Kunst beschlagnahmt. Der Tot seiner Frau Bella im Jahr 1944 hinterlässt tiefe Spuren bei Marc Chagall. Doch die Kunst hält ihn weiter am Leben. Nach Kriegsende geht er zurück nach Frankreich und lässt sich hier endgültig nieder. Er reist weiterhin durch die Welt und ist auf mehreren Ausstellungen vertreten. Chagall ist ein weltbekannter und umfassender Künstler geworden. Er schafft Bühnenbilder und Kostüme für Ballette, Plastiken aus Keramik und arbeitet als Glasmaler. Er entwirft die Fenster in Kirchen und anderen Gebäuden.




1952 heiratet Chagall zum zweiten Mal. Zusammen reisen die beiden rund um die Welt. Marc Chagall ist als internationaler Künstler anerkannt. Viele Ehrungen und Preise werden ihm zugeteilt.


Im Alter von 97 Jahren, am 28. März 1985 stirbt Chagall. 
Seine Grabstätte ist in Saint-Paul de Vence, Frankreich.